3. Juli 1968Und deine "Savitri"-Übersetzung? Ich muss arbeiten. Ich habe keine Zeit mehr. Ich habe für nichts mehr Zeit.
Aber jetzt hat es sich F in den Kopf gesetzt, Savitri mit mir zu übersetzen (sie begnügt sich damit, im Wörterbuch nachzusehen, wenn ich ein Wort brauche). Wir haben ganz vorn angefangen und sind erst auf der zweiten Seite. So wird das fünfzehn Jahre dauern! Für mich ist es jedoch sehr interessant, denn ich brauche mich nur ruhig zu verhalten, und dann diktiert mir Sri Aurobindo. Eine kleine Korrektur des Französischen, das ist alles. Er sagt mir die Worte: "Für dieses Wort nimm das Wort." In der Art. Das ist sehr interessant. Ich übersetze jedes Mal aber nur fünf, sechs Zeilen ... Obwohl ich schon besser bin als früher.
*** (Etwas später ) Die Regierung (ich weiß nicht wer) hat den Verantwortlichen des hiesigen Radios beauftragt, mich um eine Botschaft zur Lage Indiens zu bitten. Zuerst erwiderte ich ihm: "Ich befasse mich nicht mit Politik." Darauf sagte er mir: "Nein, nein, es handelt sich nicht um eine politische sondern um eine spirituelle Botschaft." Ich antwortete: "Ich weiß nicht." Er bestand aber darauf und meinte: "Die Regierung hat mich darum gebeten. Wenn ich ihnen nichts geben kann, bekomme ich Schwierigkeiten ..." Der arme Mann verstand es, mich weichzukriegen! (Mutter lacht) Hier ist sein Brief (Satprem liest vor): "I pray the Mother to record a message for my radio on "integration and unity of India"... usw." [Ich bitte die Mutter darum, für mein Radio eine Botschaft bezüglich der Integration und Einheit Indiens aufzunehmen.] Ich sagte ihm folgendes: (Mutter liest)
Meine Handschrift ist ziemlich unleserlich geworden ... Das habe aber nicht "ich" geschrieben, ich erinnere mich in gar keiner Weise daran - es ruft keinerlei Erinnerung in mir wach. Ich schrieb auch (das war ich): "Die wesenhafte Einheit der Schöpfung und der göttliche Ursprung des Lebens" - all dies, um das Wort "Gott" zu vermeiden, denn ... Während einer Zeit von wenigstens zwanzig Jahren meines Lebens hat mich dieses Wort sehr gestört, ich verstehe also dieses Gefühl der Leute sehr gut. Später half mir Sri Aurobindo dann, dies zu überwinden; das lag jedoch daran, dass er mich sehr weit in die Höhe zog, über all dies hinaus, denn ansonsten, intellektuell gesehen, ist dieser Begriff völlig inakzeptabel. Er beschwört die engstirnigste Religiosität und ... das geht einfach nicht. Folglich möchte ich mich darauf nicht einlassen - Indien ist jetzt so voll davon. Diese Auflehnung möchte ich hier nicht provozieren, und aus diesem Grunde der lange Satz.
*** (Am Ende des Gesprächs ) Hast du etwas Neues von P.L. gehört?
Ja, das weiß ich.
Ach!... Ich dachte, dass sie ihn dort zum Kardinal machen wollten ...
Er, ja.
Ach ... @ |